Anbaugebiet
2000 Jahre Geschichte
Château Calissanne, ein Land der Eroberungen,
inmitten der Geschichte, der Natur und der wirtschaftlichen Tätigkeiten …
Dicht an der Via Aurelia gelegen, die einst der wichtigste Verbindungsweg zwischen Rom und Spanien war …
Eine Region am Scheideweg: Invasionen, Konflikten und fremden Einflüssen ausgesetzt, aber auch ein idealer Ort des Austauschs und des Handels …
Das Erbe griechischer Händler, römischer Grundbesitzverwalter und gallischer Bauern.
Im Herzen der Provence,
an den Ufern der Meeresbucht „Etang de Berre“ gelegen,
mehr als 1200 Hektar in der Sonne,
38 Kilometer von Marseille und 28 Kilometer von Aix-en-Provence entfernt.
Einleitungstext Jacques Mazel aus dem Buch „Une terre des Conquêtes“ (Ein Land der Eroberungen)
HERZLICH WILLKOMMEN IM CHÂTEAU CALISSANNE!
Das Oppidum von Konstantin
Hoch über den Gipfeln des felsigen Landguts überragt in 170 Metern Höhe das Oppidum das Schloss.
Im IV. Jahrhundert unserer Zeitrechnung ist Calissanne eine Festung, bewohnt von einer keltisch-ligurischen Bevölkerung. Das „Oppidum von Konstantin“, das bis heute das gesamte Weingut überragt und dessen nördlicher Schutzwall – im 1. Jahrhundert nach Jesus Christus von den Römern in Stand gesetzt – eine wunderschöne nach wie vor gut sichtbare Mauer bildet. Ein den chthonischen Göttern gewidmetes Heiligtum, das zu den wichtigsten antiken heiligen Orten zählt.
Auf den Spuren der Römer …
Amphoren, Villen, Öllampen …
Seit jener Epoche, zur Zeit des Vormarschs der Römer nach Norden durch das Rhonetal, ist das Landgut mit Wein- und Olivenbäumen bepflanzt. Aus der Gallisch-Römischen Zeit sind in Calissanne noch viele Spuren zu finden, darunter auch eine Amphore aus dem 1. Jahrhundert, die 1990 bei Umgrabungen in den Weinstöcken entdeckt wurde, sowie auch die Überreste mehrerer am Fuße des Oppidums gelegenen Villen.
Wiege einer lebendigen Geschichte
Während des 11. und 12. Jahrhunderts gehörte das Landgut den den Hospiziaren von St Jean de Jérusalem (dem zukünftigen Orden von Malta). Zu jener Epoche war die Kapelle der Notre-Dame von Calissanne dafür bekannt, dass in ihr Reliquien aus Kleidungsstücken der Jungfrau Maria aufbewahrt wurden. Im 17. Jahrhundert ließ Herr de LEYDET, ein Verwaltungsbeamter des Gerichtshofs von Aix-en-Provence, an jener Stelle das derzeitige Schloss errichten..
Im 19. Jahrhundert wird das Landgut schließlich von Charles Auguste Verminck, einem Geschäftsmann flämischen Ursprungs, der Seifen- und Ölfabriken besaß, aufgekauft. Er verhilft dem Besitz zu einem starken neuen Aufschwung, indem er mehrere Gehöfte innerhalb des Landguts errichtet: Sainte Modeste, Font de Leu, La Ferme Neuve, le Jas de Bayle, Le Moulin de la Durançole. All dies sind Gebäude, die auch noch heute von der sehr intensiven landwirtschaftlichen Tätigkeit jener Zeit Zeugnis ablegen. Was das Schloss selbst betrifft, die sehr geräumigen gewölbten Stallungen, die Taubentürme mit ihren lackierten Ziegeln, die Kapelle sowie auch der imposante Brunnen mit seinen Pferdestatuen, zeugen von der Bedeutung des Weinguts.
Nach dem Prunk der Verminck-Epoche hat das Schloss Calissanne während des gesamten 20. Jahrhunderts nach und nach den Anbau von Mandeln, Spargel und Kirschen eingestellt, um sich auf den Anbau von Wein und Oliven zu konzentrieren.
Sanfte Wonne im Château Calissanne
Gerne wird überliefert, dass die berühmten „Calissons d’Aix“, einem unter diesem Namen bekannten, aus Marzipan erzeugtem Naschwerk, seinen Namen einem Hügel in Calissanne zu verdanken hat, der einst mit Mandelbäumen bestanden war. Der Name „Calissanne“ findet bereits in einer Charta aus dem Jahre 1152 Erwähnung … Ohne jenen sonnenverwöhnten Hügel gäbe es vielleicht keine „Calissons“…
Fauna und Flora
Ein friedliches Leben …
Ein Hort des Friedens für die Fauna und Flora des Mittelmeerraums
Heutzutage ist das weitläufige mit Mittelmeergewächsen übersäte Landgut, das zugleich ein natürliches Rückzugsgebiet für die wilde Fauna bietet, vor allem für seinen Wein und seine Olivenhaine bekannt.
Inmitten des Dickichts aus Stech- und Korkeichen, Buchsbäumen und Wacholder, Rosmarin, Thymian, Hügelmimosen, systes, argelas und wildem Lavendel herrschen Perdrixe, Hasen und Wildschweine über die Felsen..
Die mineralische Garigue, in der sich die für das Mittelmeer typische Flora angesiedelt hat, bietet zahlreichen Vögeln Unterschlupf, darunter auch der geschützten Tierart des Habichtadlers.
Eine große Population von Hirschen und gar Albino-Hirschen hat sich hier ebenfalls angesiedelt.
All die verschiedenen Tiere leben natürlich friedlich miteinander und wir schützen ihren Lebensraum durch unsere aktive Überwachung (patrouillierender Wächter) und durch die private Jagd, dank derer wir die Größen der Populationen unter Kontrolle behalten und die Tiere schütezn.
Bienenstöcke für Honig aus der Provence
Calissanne stellt auch eigenen Honig her. Hierzu wurde mehr als 150 Bienenstöcke in drei Weilern am Fuß der Felsen aufgestellt, auf den Hochebenen des Landguts, inmitten der Garigue und der Felsen.
Wir behandeln unsere Weinstöcke lediglich einmal pro Jahr und verwenden hierzu ein mit dem frz. Umweltschutzlabel „Mention Abeille“ gekennzeichnetes Produkt.
Der seit drei Jahren praktizierte Anbau größerer Kulturen rund um die Weinreben ist die Garantie für eine sehr schöne Ökovielfalt, die einen positiven Einfluss auf die Lebenserwartung und Gesundheit der Bienen hat.
Habichtsadler
Habichtsadlerpaare sind auf unserem Anbaugebiet die Stars. Und wie allen Stars wird ihnen ständig aufgelauert, obwohl sie sich nur selten blicken lassen und noch seltener Neste bauen. Die neugierigen Blicke der Paparazzis mögen sie nicht! Lieber verstecken sie sich in den verborgenen Winkeln der Hügel von Calissanne..
Schafsherden
Das Abweiden war in Calissanne von jeher eine alt überbrachte Methode und wir haben die Traditionen von einst wieder aufleben lassen.
Von einer Hirtenwanderung und dem damit einhergehenden wunderschönen Reiseerlebnis kann heute nicht mehr die Rede sein, denn die Schafe werden im LKW herangekarrt, weiden dann aber friedlich inmitten der Natur, wie zur guten alten Zeit.
Die 2000 Schafe treffen zu Beginn des Frühlings ein und rasten vier Monate auf den Tiefebenen im Süden oder auf den Hochebenen im Norden des Landguts Calissanne.
So leben sie wieder auf, die schönen Bilder von den Schafherden in der Provence!
Eine frohe Botschaft über die Verbindung und den Einklang zwischen Tier und Natur, über die Rücksichtnahme auf das Wohlbefinden und die Gesundheit der Schafe.
Trüffel in Calissanne
Die Trüffel, die „Rabasse“ auf Provenzalisch, der „schwarze Diamant“, der „Mykorrhizapilz“ benötigt einen Baum als Gastgeber, hier in Calissanne ist das die Kermes-Eiche. Ein „hypogäischer“ Pilz entwickelt sich unterirdisch, hier in kalkhaltigen, armen, kaum tiefen und luftigen Böden.
Trüffel haben eine Vorliebe für genau dieselben klimatischen Bedingungen, die auch dem Wein am besten entsprechen: kalte Winter ohne starken Frost, ein milder und feuchter Frühling sowie trockene und heiße Sommer.
Die Esel
Ohne Esel wäre die Provence nur halb so schön! Daran erinnert uns Daudet in seinen Erzählungen …
Heute müssen unsere Esel keine Lasten mehr tragen, sondern uns nur noch an die schöne Provence erinnern! Unsere beiden Esel Cigale und Fourmi fristen ihr Dasein auf dem Landgut seit nun mehr als fünfzehn Jahren in beschaulicher und leicht nostalgischer Betrachtung und sind für uns ein Quell der Freude.
Rings um das Dorf waren alle Hügel mit Windmühlen besetzt. Zur Rechten und zur Linken sah man nur Windmühlenflügel, die im Nordostwind sich drehten und über die Tannen weg in das Thal blickten, ganze Herden kleiner, mit Säcken beladener Esel, welche auf den Wegen bergauf und bergab stiegen, und die ganze Woche hindurch hatte man das Vergnügen, oben auf der Höhe das Knallen der Peitschen, das Sausen der Flügel und die Rufe der Müllergehilfen zu hören … Sonntags gingen wir in ganzen Banden zu den Mühlen hinauf. Oben bezahlten die Müller den Muskatwein. Die Müllerinnen in ihren Spitzentüchern, mit ihren Goldkreuzen waren schön wie die Königinnen. Ich, ich brachte meine Querpfeife mit und bis in die dunkle Nacht hinein tanzte man Farandolen. Sehen Sie, diese Mühlen waren die Freude und der Reichtum unseres Dorfes.aisaient la joie et la richesse de notre pays.“
Die Steinbrüche von Calissannee
Berühmte Gebäude aus der Region um Aix-en-Provence und dem französischen Kulturerbe wurden aus Steinblöcken gehauen, die aus den Steinbrüchen von Calissanne stammen. Seit der Eisenzeit (von der Ur- bis zur Frühgeschichte) bis kurz vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde der Abbau aus den Steinbrüchen betrieben.
Die Steine aus Calissanne sind für die Qualität ihres reinen und weißen Kalks berühmt.
Sie trugen zur Errichtung zahlreicher Bauwerke bei.
Entdecken Sie einige schöne Gebäude und Skulpturen aus dem architektonischen Kulturerbe Frankreichs:
- In Aix-en-Provence die Kathedrale St-Sauveur sowie die meisten Brunnen der Stadt;
- In Marseille, Notre-Dame de la Garde, entworfen durch den Architekten Espérendieu, die Paläste Longchamp und Pharo;
- „Die Pferde von Marly“ – 18. Jahrhundert
- „Die Pferde von Marly“ – 18. Jahrhundert, aufgestellt auf dem Platz „Place de la Concorde“ in Paris
- Saint-Chamas, die berühmte „Brücke des Flavius“ (gallisch-römische Brücke, 1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung, erstreckt sich über eine Länge von 22 Metern von einem Bogen zum anderen)
- In Lançon en Provence sämtliche zum Château Calissanne gehörenden Nebengebäude, zu deren Erkundung wir Sie herzlich einladen!
Schaut man sich das heutige Felsenrelief an, kann man sich gut vorstellen, wie einst die Steinbrüche aus dem aufgeschlagenen Steinrelief inmitten der steilen Felsen emporragten.
Eine lebendige Quelle
Die Durançole trägt Frische und Leben nach Calissanne
Die Durançole, die „Kleine Durance” ist eine „Thermalquelle,” denn sie entspringt inmitten des Landguts und fließt bei einer konstanten Temperatur von 19 °C.
Der Fluss, der sich die gesamte Südgrenze von Calissanne entlang schlängelt, zieht sich über 4 Kilometer Länge bis in die Meeresbucht „Étang de Berre“ hinein.
Seine Fließgeschwindigkeit ist im Sommer sehr hoch und wesentlich schwächer im Winter, womöglich ein Hinweis darauf, dass er in weiter Entfernung gespeist wird und alpinen Ursprungs ist, worauf auch sein Name hindeutet, der sehr an die Durance anklingt, dem großen Fluss, der durch das Hochland der südlichen Alpen fließt und in der großen Hitze des provenzalischen Sommers die Städte und Dörfer im Vaucluse und Bouches-du-Rhône mit Wasser versorgt.
Das kristallklare Wasser der Durançole ist für das Landgut eines seiner kostbarsten Güter.
Charles Auguste Verminck, dem die Bedeutung des Geschenks der Natur schnell klar wurde, entwickelte gegen Ende des 19. Jahrhunderts ein Bewässerungsnetzwerk, das die Versorgung des gesamten südlichen Teils des Landguts sicherstellte.
Die jüngst erfolgten Reinigungs- und Instandsetzungsarbeiten der Ufer und der Kanalisationssysteme ermöglichen es, den Schatz neu zu bergen und zu erhalten.
Die Durançole entspringt auf dem Landgut und fließt vier Kilometer weit bis zur Meeresbucht „Etang de Berre.“ Das nivale (durch Schneeschmelze bedingte) Auftauchen des Wasser ist ein Beweis dafür, dass sich der Ursprung des Wassers in weiter Ferne befindet, weit jenseits der Felsenkette von La Fare, was zugleich die Konstanz der Fließgeschwindigkeit und der Wassertemperatur (19°) erklärt sowie auch die aus tiefen Schichten aufsteigende Salinität, die in keiner Weise auf den natürlichen Abfluss des Wassers zurückzuführen ist. doivent rien au ruissellement naturel.
Einleitungstext Jacques Mazel, Buch Ein Land der Eroberungen